DECKENBELEISTUNG
Aus der Fülle der vorhandenen klangbestimmenden Deckenkonstruktionen und Beleistungssysteme haben wir die für uns stimmigsten Konzepte herausgearbeitet und optimiert. In dieser Übersicht sind unsere verwendeten Beleistungssyteme dargestellt.
BELEISTUNGEN IM ÜBERBLICK
BELEISTUNGEN IM DETAIL
Asymmetrische Fächerbeleistung
Eine, in unserer Werkstatt entstandene, Deckenbleistung, die ohne Wölbung und Vorspannung auskommt. Durch die asymmetrische Anordnung der Streben und das Schrägstellen des unteren Deckenbalkens wird eine größere Balance zwischen Bass- und Diskantbereich hergestellt. Diese Technik hat sich schon viele Jahre als kosteneffektive Methode für unsere hochwertigen Basis- und Mittelklassemodelle bewährt.
Die verwendete Holzqualität spielt bei dieser Konstruktion eine wesentliche Rolle.
Torres - Kuppelgewölbte Fächerbeleistung
Eine von Antonio Torres (1817 - 1892) entwickelte Beleistungsform, mit einer Kuppelwölbung der Decke (Doming). Gleichzeitig werden die Streben hinter dem Steg flacher ausgearbeitet, während sie vor dem Steg steifer gehalten werden. Dies trägt der Asymmetrie der Druck- und Zugkräfte auf der Decke rechnung. Dadurch kann sie, mit dem Effekt einer besseren Ansprache (Attack) und einer größeren Dynamik, deutlich leichter gearbeitet werden.
Mit diesem Beleistungskonzept erzielt man einen vollen und substanzreichen Ton.
Lattice - Kuppelgewölbte Gitterbeleistung
Eine von Greg Smallman etablierte Beleistungsform, die auf einer Gitterstruktur basiert. Basierend auf der Tatsache, dass Holz mit der Stärke im Quadrat an Festigkeit zunimmt (doppelte Stärke = mehr als vierfache Biegesteifigkeit), kann bei dieser Konstruktion die Deckenstärke extrem reduziert werden. Bei unserer Variante liegt die Deckenstärke im schwingungstechnisch wichtigen Bereich bei ca. 1,3mm. Das Gewicht der Decke wird dadurch in diesem Bereich deutlich reduziert.
Damit erzielt man eine deutlich schnellere Ansprache, gepaart mit einem größeren Dynamikbereich ohne dabei die Substanz im Ton zu verlieren. Über alle Lagen hinweg erhält man ein ausgewogenes Klangbild.
Doubletop
Die von Gernot Wagner und Matthias Dammann eingeführte Sandwich-Bauweise des Deckenmaterials wurde von uns intensiv getestet und weiterentwickelt. Bei dieser Schichtkonstruktion ist die äußere Cederndecke nur noch 0,6mm dick. Als Mittellage kommt eine Nomexstruktur (ultraleichte Aramidwabe) zum Einsatz. Die innere Deckschicht wird mit einem Carbongewebe realisiert. Als Beleistung haben wird die Torres-Konstruktion gewählt.
Diese kompromisslose Leichtbauweise lässt extreme Lautstärken zu. Gepaart mit einer perfekten Ansprache und einem überragend ausgewogenem Klangbild, lassen sich selbst schwerste Stücke der Gitarrenliteratur ausdrucksstark interpretieren.
Hanika Composite
Diese bei der Entwicklungsarbeit zur Doubletop entstandene Deckenkonstruktion wurde bei uns im Haus entworfen. Dabei wird durch die Kombination von verschiedenen Schichtmaterialien in unterschiedlichen Stärken, eine auf die Anforderungen der schwingenden Deckenmembrane gewünschte Biegesteifigkeit erreicht. Dabei kommen wir ohne eine Beleistung der Decke aus, was das Gewicht an den entscheidenden Stellen weiter reduziert.
Das Resultat ist ein deutlich grundtöniger Klang bei exzellenter Dynamik und sehr guter Ansprache. Durch die Anwendung auf unserem Fusionmodell mit Cutaway, ist diese Technik vor allem bei Allroundgitarristen beliebt.